Sozialassistenz Newsletter 12/2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

in diesem Newsletter möchten wir Ihnen heute drei junge Frauen vorstellen, die durch außer­ge­wöhn­liche Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Es sind die hervor­ra­genden Persön­lich­keits­ent­wick­lungen, die beson­deren Begabungen sowie die erstklas­sigen Schul- und Ausbil­dungs­ver­läufe, die beeindrucken:

Wirklich klasse — Vom Engagement im Fußballverein zum Bachelorabschluss

Im März 2022 wurde der 23-jährigen Frau T. der akade­mische Grad Bachelor of Arts von der Hochschule Düsseldorf mit einer Gesamtnote von sehr gut (1.1) verliehen.

Aktuell wird Frau T. von unter­schied­lichen Organi­sa­tionen und Parteien umworben und ihr Werdegang von Rundfunk und Presse aufge­griffen. Zuletzt in den Tages­themen des Fernseh­senders ARD oder in der Image-Kampagne für die Stadt Duisburg.

Die junge Frau mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund lernten wir im Alter von dreizehn Jahren kennen. Die Schul­leis­tungen auf der Haupt­schule waren nur ausrei­chend und die Lebens­per­spek­tiven aufgrund von Armut schwierig. Die junge Frau lebt seit jeher mit einer ADHS. Als ambulanter Träger wurden wir mit der Aufga­ben­stellung betraut, neue Hilfe­an­sätze umzusetzen.

Der erste Hilfe­ansatz begann mit der Anbindung an eine Ausbildung als DFB-Schieds­rich­terin im Fußball. Es folgte der Besuch einer Berufs­fach­schule mit dem Schwer­punkt IT-Technik, der mit Erfolg abgeschlossen wurde. Danach folgte ein Studium der Sozialen Arbeit. Dieses Studium wurde von Frau T. im März 2022 mit dem akade­mi­schen Grad Bachelor of Arts mit der Gesamtnote 1.1 abgeschlossen.

Einfach talentiert — Durch Kunst ein neues Leben finden

Zum Winter­se­mester 2022 wurde der 20-jährigen Frau G. ein Studi­en­platz an der Inter­na­tio­nalen Filmschule in Köln zugesagt, da sie bereits im letzten Jahr die Aufnah­me­prüfung erfolg­reich bestanden hat.

Bereits heute erhält Frau G. Anfragen zur Erstellung von Bildern von unter­schied­lichen Kunden­gruppen, zudem arbeitet sie für verschiedene Modefirmen als Model.

Der bisherige Lebenslauf von Frau G. war geprägt von Gewalt und Macht­miss­brauch sowie ständig wechselnden Familiensystemen.

Unser Hilfe­ansatz bestand darin, mit Frau G. eine vertrau­ens­volle Beziehung aufzu­bauen, damit diese nachhaltig und richtungs­weisend wirken konnte. So mussten belas­tende Lebens­muster und Abhän­gig­keiten bearbeitet, die Emanzi­pation gefördert und ein Vertrauen in die eigenen Fähig­keiten und Leistungen gestärkt werden.

Es konnte eine malerische Begabung von Frau G. beobachtet werden, die bei einer Aufnah­me­prüfung von der Inter­na­tio­nalen Filmschule in Köln direkt erkannt wurde. Die neue Perspektive hat sich sehr positiv auf den schuli­schen Kontext ausge­wirkt, so dass Frau G. das Abitur in diesem Jahr erfolg­reich bestanden hat.

Alleinerziehend und erfolgreich — Kindererziehung und höhere Schullaufbahn meistern

Im Sommer 2023 wird die allein­er­zie­hende Frau Z. die 12. Klasse der gymna­sialen Oberstufe besuchen. Aufgrund ihrer schuli­schen Leistungen wurde Frau Z. von der Schul­leitung ermutigt, ihre Schul­laufbahn mit dem Abitur 2025 abzuschließen.

In der Vergan­genheit lebte Frau Z. in einem belas­teten Famili­en­system, welches von negativen Vorbildern und Lebens­weisen geprägt war. Die Folgen waren ein frühzei­tiger Schul­ab­bruch, ein Kontakt­ab­bruch zum Famili­en­system sowie eine nicht ausrei­chende Wahrnehmung der Eltern­ver­ant­wortung für ihr Kind.

Es bestand sogar die Gefahr einer dauer­haften Unter­bringung ihres Kindes in einer Ersatzfamilie.

Im Hilfe­verlauf konnten Frau Z. unter­schied­liche Abhän­gig­keiten und Lebens­muster aufge­zeigt und mit ihr gemeinsam bearbeitet werden. Dadurch konnte sie ihre Indivi­dua­lität anerkennen, eine Emanzi­pation durch­laufen und eine schulische und beruf­liche Perspektive entwickeln.

Im weiteren Hilfe­verlauf gelang es ihr, ihre Mutter­rolle so zu verbessern, dass sie ihr Kind wieder in den eigenen Haushalt aufnehmen konnte.

Alle drei Lebens­läufe der hier vorge­stellten jungen Frauen zeigen eindrücklich, dass Anerkennung, Sicherheit, Rückhalt und das Streben nach Emanzi­pation und Mitbe­stimmung Voraus­set­zungen für positive Lebens­ent­wick­lungen sind.

Wir hoffen weiterhin, dass wir junge Frauen so unter­stützen dürfen, dass sie ihre Ressourcen erkennen und verbor­genes Potenzial weiter entwi­ckeln — zur Mitge­staltung und zum Wohle unserer  Gesellschaft.

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